Finanzierung von Außen- und Grünanlagen im Eigenheim

Haus Garten
Der Garten ist ein schlagendes Argument, um sich ein Eigenheim anzuschaffen!

In Deutschland lebt etwa die Hälfte der Menschen in Mietverhältnissen. Viele sind mit dieser Situation unzufrieden und versuchen, Wohneigentum zu erwerben. Damit möchten sie lästige Mietzahlungen vermeiden und ihre Lebensqualität verbessern. Außerdem denken sie an die Aufstockung ihrer Altersversorgung. Um sich einen Überblick zu verschaffen, mit welchen Kosten ein solches Vorhaben verbunden ist, lohnt sich ein Blick in einen Finanzierungsrechner. Dieser schlüsselt die anfallenden Ausgaben, die Zinsen und die Tilgungen detailliert auf.

Was Bauherren meist vergessen

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass alle Posten integriert werden. Viele Bauherren versäumen es, anfallende Aufwendungen für Außen- und Grünanlagen zu berücksichtigen. Dann wird später die separate Aufnahme eines Ratenkredits notwendig, der in der Regel weitaus teurer daherkommt als eine gut durchdachte Baufinanzierung.

Was wird unter den Außenanlagen einer Immobilie verstanden?

Der Trend beim Wohnen tendiert eindeutig in Richtung Natur. Wer auf dem Land lebt, hat in der Regel genug davon in der unmittelbaren Umgebung. Stadtbewohner dagegen bleibt nichts anderes übrig, als in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus einen Garten anzulegen, um Ruhe und Entspannung zu finden.

Ein solches Anliegen ist mit Ausgaben verbunden, die viele nur mit einer angemessenen Finanzierung schultern können. Deshalb empfiehlt es sich, beim Kauf oder Bau eines Hauses die anfallenden Kosten für den Außenbereich in die Baufinanzierung einzubinden. Dabei unterscheiden sich die Außenanlagen einer Immobilie von Objekt zu Objekt.

In der Regel werden folgende Bestandteile zum Außenbereich einer Wohnimmobilie gerechnet:

  • Einzäunungen
  • Wege und Pflasterarbeiten
  • Gartenhaus
  • Erdaushub für Drainageanlagen
  • Garage und Carport, sofern sie nicht fest mit dem eigentlichen Haus verbunden sind
  • Garten inklusive aller Pflanzen
  • Mauerwerk im Außenbereich
  • Zisterne zum Auffangen von Regenwasser
  • Sichtschutz für die Nachbarn

Kosten, die bei der Planung zu berücksichtigen sind

Die Kosten können nur individuell ermittelt werden und unterscheiden sich von Objekt zu Objekt beträchtlich. Der Aufwand richtet sich zum einen nach der Größe des Grundstücks, welches eingezäunt und bepflanzt werden muss. Diese überschreiten bei einem freistehenden Wohnhaus auf großem Grundstück mit Sicherheit die Ausgaben, die bei der Anlegung einer Grünanlage an einem kleinen Reihenhaus anfallen.

Zudem spielt der Geschmack des Bauherrn eine Rolle. Sollte eine Garage angedacht sein, erhöht dieses Vorhaben den Finanzierungsaufwand beträchtlich. Als Faustregel bei einer Baufinanzierung gilt, dass die Außenanlage mindestens 10 % der gesamten Baukosten verschlingt. Daher ist es umso wichtiger, die Gestaltung dieser Areale schon zu Beginn in den Immobilienkredit zu integrieren, damit das Haus nach dem Einzug nicht von einer Einöde umgeben bleibt.

Einsparmöglichkeiten bei der Gestaltung der Außenanlagen

Bei der Ausgestaltung der Außenfläche einer Immobilie hat der Bauherr diverse Möglichkeiten, durch Eigenleistungen den Finanzierungsbedarf in Grenzen zu halten. Experten sprechen dabei von der sogenannten “Muskelhypothek”, da durch den Einsatz von Körperkraft Ausgaben vermieden werden.

Neben der Reduzierung der Zinsen des Immobilienkredits tritt die Muskelhypothek auch deshalb in den Fokus, weil eine Baufinanzierung im Grundbuch eingetragen werden muss. Je niedriger diese Grundschuld ausfällt, desto geringer sind die Gebühren des Grundbuchamtes und des Notars.

Folgende Arbeiten können, sofern der Bauherr dazu befähigt ist, in Eigenregie vorgenommen werden:

  • Das Anlegen bzw. der Ausbau von Wegen im Gartenbereich
  • Die Errichtung eines Sichtschutzes zu den Nachbargrundstücken
  • Die Bepflanzung der Flächen mit Rasen
  • Das Anlegen der Beete
  • Der Bau von kleinen Mauern, welche Grundstücksteile einfrieden
  • Der Aufbau von Zäunen

Finanzierungsmodelle für Außenanlagen

Die beste Lösung ist es in jedem Falle, die gesamten Kosten und Nebenkosten in das jeweilige Finanzierungskonzept einzubeziehen. Dadurch erhalten sowohl Kreditnehmer als auch die finanzierende Bank den besten Überblick über den anfallenden Kreditbedarf.

Bei einem Neubau kann es zu Planungsänderungen während der Bauphase kommen. Diese münden im Regelfall in einem zusätzlichen Finanzbedarf. Da die Gestaltung der Außenbereiche erst zum Ende einer Bebauung ansteht, wird das Haus zwar meist fertig. Am nicht existenten Garten merkt der Bauherr dann, dass am falschen Ende gespart wurde.

Einige Banken gewähren in diesem Falle eine Nachfinanzierung. Oft wird eine solche negativ beschieden, da viele Geldgeber in der Erstellung von Gartenbereichen keinen geldwerten Mehrwert erkennen. Dann bleibt nur noch der Weg über einen herkömmlichen Ratenkredit.

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